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Friedrich Christian war der Sohn des polnischen Königs Augusts III. von Sachsen und folgte diesem kurzzeitig als Kurfürst nach. Diese querrechteckige Miniatur zeigt Friedrich Christian im Harnisch, mit einem blauen, mit Hermelin gefütterten Mantel und dem Bruststern des sächsichen Falkenordens.Die Miniatur besitzt nicht die Dynamik des vielfach wiederholten Bildnisses von Anton Raphael Mengs (z. B. Pastell in Dresden, SKD, Gal.-Nr. P 174) und mag etwas später entstanden sein. Ihre Herkunft ist unbekannt, sie wurde nachträglich inventarisiert. [Almut Pollmer-Schmidt]

Das Vorbild dieses kleinen, auf Kupfer kopierten Gemäldes dürfte ein repräsentatives Bildnis gewesen sein. Der Dargestellte zeigt sich als Fürst und Kriegsherr in Rüstung, hinter ihm ist ein Feldzelt aufgebaut. Das achtspitzige Kreuz könnte ihn als Ritter des Malteser- oder Johanniterordens ausweisen. Hinsichtlich des Bildaufbaus und Details wie des Baumstumpfs sind Parallelen zum preußischen Hofmaler Antoine Pesne (1683-1757) zu ziehen, der ähnliche Porträts von eng mit Berlin verbundenen Fürsten malte. [Almut Pollmer-Schmidt]

Dieses Porträt galt lange als Porträt der Ninon de Lenclos (1620-1705), einer Pariser Kurtisane und französischen Schriftstellerin. Tatsächlich handelt es sich um Françoise d'Aubigné (1635-1719), die Marquise de Maintenon. Sie war die Enkelin des Dichters Théodore Agrippa d'Aubigné, der für sein episches Werk Les Tragiques (Die Tragiker, 1616) bekannt ist. Françoise d'Aubigné heiratete 1683 heimlich Ludwig XIV., den Sonnenkönig, nur wenige Monate nach dem Tod der Königin Marie Therese. Dieses Bildnis ist eine Kopie aus dem 19. Jahrhundert. Mit dem gewagten Schulterblick geht auf es Vorbilder von Pierre Mignard und nicht zuletzt des berühmten Miniaturmalers Jean Petitot d. Ä. (1607-1691) zurück. [Roxane Henry/Almut Pollmer-Schmidt] Kopie des 19. Jahrhunderts (Vorbild um 1685)

Wer dieser Mann mit dem markanten Bart unmd der kräftigen Statur war, wissen wir nicht. Laut der Inschrift war er 66 Jahre alt, als das kleine Porträt entstand, das ihn bis zum Gürtel zeigt. Die vornehme schwarze Kleidung, die breite Halskrause und der Handschuh in seiner rechten Hand weisen ihn als wohlhabend aus. Verheiratet war er sicher: Das Bildnis seiner Ehefrau (Inv. Nr. KRGT Miniat. V,20) hat sich ebenfalls erhalten. Gemeinsam kommen sie aus der ehemals königlich-württembergischen Sammlung. [Almut Pollmer-Schmidt]

Der Inschrift zufolge wurde das Porträt des unbekannten jungen Herrn im Jahr 1573 angefertigt, dessen heute schwarz übermalter Rahmen zum Bildträger gehört. Der 24-Jährige präsentiert seine Lederhandschuhe; die schwarze Kleidung, insbesondere aber sein Barett mag die Assoziation mit Gelehrsamkeit aufrufen. Man kann allerdings nur spekulieren, was der Dargestellte studiert haben könnte, weil jegliche weiteren Hinweise fehlen. Er war in jedem Fall kein Bischof, wie man im 19. Jahrhundert dachte: Im 19. Jahrhundert hielt man ihn fälschlich für Nicolaus von Oresme (vor 1330-1382), der nicht nur als Bischof von Lisieux amtierte, sondern als Theologe und Philosoph auch an naturwissenschafltichen Fragen interessiert war. [Almut Pollmer-Schmidt]

Diese kaum 2,5 Zentimeter hohe Ölminiatur einer Dame mit schwarzem Witwenschleier wurde rückseitig als "Anne d'Autrich" bezeichnet. Tatsächlich dürfte dies richtig sein: Erzherzogin Anna von Österreich (1601-1666) war die Tochter König Philipps III. von Spanien und als Gemahlin Ludwigs XIII. Königin von Frankreich. Ihre in Email von Jean Petitot d. Ä. ausgeführten Bildnisse hatten den Porträttyp vorgeprägt, der hier verändert wiederholt wurde. Nach dem Tod ihres Mannes 1643 agierte sie als Regentin und starke Frau Frankreichs, bis ihr Sohn Ludwig XIV. die Regierungsgeschäfte aktiv übernahm. Das kleine Bildnis wurde übermalt, auch die Rahmung mit gekröntem Doppeladler ist nicht original. Eine zweite Version befindet sich ebenfalls in der Sammlung des Landesmuseums Württemberg (WLM 1927-409). [Almut Pollmer-Schmidt]

Diese Ölminiatur stammt aus der früheren königlich-württembergischen Sammlung, könnte aber auch erst im 19. Jahrhundert gesammelt worden sein. Der Bestand ist noch nicht abschließend erforscht. Den dargestellten jungen Mann mit lockigem braunen Haar und weißem Schulterkragen über dem schwarzen Wams zeichnet ein Kreuz aus, das als Ordenskette des französischen Ritterordens vom Heiligen Geist (Ordre du Saint-Esprit) gedeutet worden ist. Entsprechend verband man mit dem Dargestellten den Namen eines Herzogs von Montmorency, möglicherweise Henri II. (1595-1632). [Almut Pollmer-Schmidt]

Dieses Bildnis gehört zu einer größeren Gruppe von Ölminiaturen, die historische Persönlichkeiten zeigen, aber vermutlich erst im 19. Jahrhundert gemalt worden sind. Sie stammen aus dem Besitz des württembergischen Königshauses und waren vor 1918 gemeinsam mit Originalen in verglasten Rahmen zusammengestellt. Diese insgesamt 22 Tableaus sollten vermutlich die Geschichte anhand von Porträts illustrieren. Amboise Paré (um 1510-1590) war ein wichtiger Chirurg und operierte auch die Könige von Frankreich. Dieses Bildnis besitzt enge Parallelen zu einer Illustration in einem mehrbändigen Porträtwerk von 1833-37 ("Gallery of Portraits with Memoirs", Bd. 5). Über verschiedene Stufen geht sie allerdings auf noch zu Lebzeiten entstandene Darstellungen zurück. [Almut Pollmer-Schmidt] 19. Jahrhundert, nach einem Vorbild um 1580?

Diese Ölminiatur stammt aus der früheren königlich-württembergischen Sammlung, könnte aber auch erst im 19. Jahrhundert gesammelt worden sein. Der Bestand ist noch nicht abschließend erforscht. Dieses Bildnis eines Herren wurde als jenes des Ersten Präsidenten des Parlements von Paris, Mathieu Molé (1584-1656), angesehen. Dem widersprechen allerdings dessen zeitgenössische Porträts, die ihn mit Kinnbart zeigen. [Almut Pollmer-Schmidt]

Heute ist nicht mehr nachzuvollziehen, wie der Name des französischen Kanzlers Henri François d'Aguesseau (1668-1751) in die Überlieferung zu dieser Bildnisminiatur kam. Dessen authentische Porträts weisen zwar tatsächlich gewisse Ähnlichkeiten auf, allerdings müsste diese Miniatur in Öl recht früh entstanden sein: Der Jabot (der weiße, krawattenähnliche Kragen) und die rote Schleife deuten auf ein Entstehungsdatum um 1685-90 hin; d'Aguesseau befand sich zu diesem Zeitpunkt gerade erst am Anfang seiner Karriere als Jurist. [Almut Pollmer-Schmidt]

Beidseitig bemalt und etwa handtellergroß, liegt diese italienische Ölminiatur gut in der Hand. Den intellektuellen Anspruch unterstreicht das Buch in der Hand des jungen Mannes auf der einen Seite. Gewendet sieht man die Umdeutung einer Herkulesaufgabe: Die Bändigung des kretischen Stier wird mit der Inschrift "ARS DILUDITUR ARTE" ("die Kunst wird durch die Kunst überwunden") kommentiert. [Almut Pollmer-Schmidt]

Die umlaufende Inschrift bezeichnet den Dargestellten eindeutig als den Herzog von Massa und Markgraf von Carrara, Alberico Cybo-Malaspina (1534-1623). Das Bildnis im Profil könnte von Münzporträts oder historisierenden Darstellungen abgeleitet sein; jedenfalls wurden Details von Kleidung und Rüstung nicht mehr verstanden, so dass die Ölminiatur definitiv dem 19. Jahrhundert zuzuordnen ist. Es gehört zu einer größeren Gruppe von Ölminiaturen, die historische Persönlichkeiten zeigen, aber vermutlich erst im 19. Jahrhundert gemalt worden sind. Sie stammen aus dem Besitz des württembergischen Königshauses und waren vor 1918 gemeinsam mit Originalen in verglasten Rahmen zusammengestellt. Diese insgesamt 22 Tableaus sollten vermutlich die Geschichte anhand von Porträts illustrieren. [Almut Pollmer-Schmidt] Datierung: 19. Jahrhundert (Vorbild um 1600)

Dieser Goldgulden Karls IV., des böhmischen Königs und späteren Kaisers des römisch-deutschen Reiches, veranschaulicht beispielhaft den Höhepunkt der Rezeption des Florentiner Goldguldens nördlich der Alpen. Während noch sein Vater, Johann der „Blinde“, die ursprünglichen Münzbilder des Fiorino d’oro - die Lilie und den Täufer - für seine eigenen Münzprägungen übernommen hatte, optierte Karl IV. für gänzlich andere Motive, mit dem Ziel, seine Person und sein Amt zu propagieren: Auf dem Avers ist er selbst im Brustbild dargestellt, begleitet von den Reichskleinodien Zepter, Reichsapfel, Krone und Krönungsmantel. Am Rand entlang verläuft der erste Teil der Umschrift - + KAROLVS D - EI GRACIA -, die auf dem Revers mit + ROMANORVM ET BO[h]EMI[a]E REX weitergeführt wird: Von Gottes Gnaden Karl, König der Römer und von Böhmen. Auf die Rückseite der Münze platzierte Karl IV. anstelle Johannes des Täufers das böhmische Wappentier, den doppelschwänzigen Löwen. [Sophie Marie Daschner]

Seit 1284 wurden in Venedig Dukaten geprägt. Sie werden in Anlehnung an die italienische Bezeichnung für Münzanstalt „zecca“ auch Zecchine genannt. Diese Goldmünzen zeigen auf ihrer Vorderseite den Dogen kniend vor dem heiligen Markus, dem Stadtpatron von Venedig. Die Umschrift auf dem Avers nennt den jeweiligen Amtsträger und somit den Münzherrn. Demnach entstand dieses Exemplar in den Regierungsjahren von Andrea Contarini (1368-1382): ANDR(eas) 9TARENO [CONTARENO] - DVX - S(anctus) M(arcvs) VENETI(ae) - Andrea Contarini - Doge - heiliger Markus von Venedig. Auf der Rückseite ist ein segnender Christus mit Buch, umgeben von neun Sternen, in der Mandorla dargestellt. Das letzte Wort der Inschrift auf dem Revers hat dieser Münze ihren Namen gegeben hat. Sie lautet: SIT T(ibi) XPE [CHRISTE] DAT(vs) Q(vem) TV - REGIS ISTE DVCAT(vs) - Dir, Christus, sei dieses Herzogtum gegeben, das Du regierst. [Sophie Marie Daschner]

1501 schlossen die Städte Ulm, Überlingen, Ravensburg, Memmingen, Kempten, Isny und Leutkirch einen Münzvertrag. Im ersten Vertragsjahr waren besonders die Gemeinschaftsprägung von Ulm, Überlingen und Ravensburg zahlreich. Das Ausscheiden Ravensburgs im Jahr 1502 schwächte den Bund, der sich daraufhin 1503 vollständig auflöste. Nach dem Ausstieg Ravensburgs prägten Ulm und Überlingen weiterhin gemeinsam Münzen, wofür dieser Plappart ein Beispiel ist. Er zeigt auf dem Avers im Vierpass mittig das geteilte Wappen der Stadt Ulm. Darüber ist ein einköpfiger Adler als Symbol des heiligen Römischen Reiches zu sehen. Demselben Schema folgt der Revers, auf dem jedoch das Stadtwappen von Überlingen mit steigendem Löwen das Ulmer Wappen ersetzt. In den Umschriften auf beiden Seiten wird die jeweilige durch das Wappen repräsentierte Stadt genannt. Die Erfassung dieser Münze wurde finanziert durch den Numismatischen Verbund Baden-Württemberg. [Sophie Marie Daschner]

1501 schlossen die Städte Ulm, Überlingen, Ravensburg, Memmingen, Kempten, Isny und Leutkirch einen Münzvertrag. Im ersten Vertragsjahr waren besonders die Gemeinschaftsprägung von Ulm, Überlingen und Ravensburg zahlreich. Das Ausscheiden Ravensburgs im Jahr 1502 schwächte den Bund, der sich daraufhin 1503 vollständig auflöste. Nach dem Ausstieg Ravensburgs prägten Ulm und Überlingen weiterhin gemeinsam Münzen, wofür dieser Plappart ein Beispiel ist. Er zeigt auf dem Avers im Vierpass mittig das geteilte Wappen der Stadt Ulm. Darüber ist ein einköpfiger Adler als Symbol des Heiligen Römischen Reiches zu sehen. Demselben Schema folgt der Revers, auf dem jedoch das Stadtwappen von Überlingen mit steigendem Löwen das Ulmer Wappen ersetzt. In den Umschriften auf beiden Seiten wird die jeweilige durch das Wappen repräsentierte Stadt genannt. Die Erfassung dieser Münze wurde finanziert durch den Numismatischen Verbund Baden-Württemberg. [Sophie Marie Daschner]

Kuno von Falkenstein, Prägeherr dieser Münze, war als Erzbischof von Trier sowie als Koadjutor und Verweser des Erzbistums Köln einer der bedeutendsten Würdenträger des Reichs. Der Patron des Kölner Doms, der heilige Petrus, ist auf dem Avers dieses Guldens, auf einem mit Fialen geschmückten Thron sitzend, abgebildet. Er hält Schlüssel und Kreuzstab in den Händen. Zu seinen Füßen befindet sich das Wappen der Münzenberg, denen Falkensteins Urgroßmutter angehörte. Sein Mantel wird von einem kleinen Wappenschild des Erzbistums Köln zusammengehalten. Diese beiden Wappen werden auf dem Revers wiederholt, von einem Sechspass gerahmt. Die Umschrift, deren Anfang ebenfalls von einem Münzenberg-Wappen markiert wird, nimmt Bezug auf Falkensteins Amt als Erzkanzler für Gallien: SACRI IMPERII PER GAL[li]A[m] [archicancellarius] - Erzkanzler des Heiligen [Römischen] Reichs für Gallien. [Sophie Marie Daschner]

Aufgrund der reichen Eisenerzvorkommen am Braunenberg östlich von Wasseralfingen wurde dort bereits 1671 von der Fürstpropstei Ellwangen ein Hüttenwerk zur Eisenverhüttung und -bearbeitung gegründet. Am 17. Februar dieses Jahres wurde das Stichloch des Hochofens, aus dem Roheisen und Schlacke austreten, zum ersten Mal aufgestoßen. 1971 feierte man das 300-jährige Jubiläum dieses ersten Abstichs mit dieser Medaille. Die Mitra auf dem Avers erinnert daran, dass es sich bei dem Hüttenwerk um eine Gründung eines geistlichen Fürsten handelte, bevor es im Zuge der Säkularisierung 1803 an Württemberg überging. Die Inschriften auf beiden Seiten der Medaille nennen das zu feiernde Jubiläum. Die Erfassung dieser Münze wurde finanziert durch den Numismatischen Verbund Baden-Württemberg. [Sophie Marie Daschner]

Im Gegensatz zu Münzen konnten die vorwiegend aus unedlen Metallen hergestellten Wertmarken nur für die Bezahlung von bestimmten Waren oder Dienstlungen verwendet werden. Solche Marken waren einerseits Bestandteil des täglichen Wirtschaftskreislaufes einer Gesellschaft in der frühen Neuzeit, andererseits dienten sie in Krisenzeiten dazu, den Erwerb bestimmter Produkte zu limitieren oder zu subventionieren. Im Falle dieser einseitigen, auf das Jahr 1549 datierenden Wertmarke ist nicht klar, welchen Zweck sie erfüllte. Die Marke zeigt im untersten Register die durch einen Baumstamm oder eine stilisierte Weinrebe in der Mitte geteilte Jahreszahl 1549. Darüber prangt links eine Kontermarke mit der Jahreszahl 1558, rechts wurde ein W eingeschlagen. Oben mittig befindet sich ein weiteres W, das Teil der ursprünglichen Gestaltung der Marke ist. Es ist wahrscheinlich, dass die Marke aus Bad Wimpfen stammt. Die Erfassung dieser Münze wurde finanziert durch den Numismatischen Verbund Baden-Württemberg. [Sophie Marie Daschner]

Im Gegensatz zu Münzen konnten die vorwiegend aus unedlen Metallen hergestellten Wertmarken nur für die Bezahlung von bestimmten Waren oder Dienstlungen verwendet werden. Solche Marken waren einerseits Bestandteil des täglichen Wirtschaftskreislaufes einer Gesellschaft in der frühen Neuzeit, andererseits dienten sie in Krisenzeiten dazu, den Erwerb bestimmter Produkte zu limitieren oder zu subventionieren. Im Falle dieser einseitigen, auf das Jahr 1543 datierenden Wertmarke ist nicht klar, welchen Zweck sie erfüllte. Die Marke zeigt im obersten Register ein Majuskel-W als Initiale des Stadtnamens. Es ist wahrscheinlich, dass die Marke aus Bad Wimpfen stammt. In der Mitte der prangt die Jahreszahl 1543. Die acht Ringeln darunter stehen möglicherweise für den Wert der Marke. Die Erfassung dieser Münze wurde finanziert durch den Numismatischen Verbund Baden-Württemberg. [Sophie Marie Daschner]